Ein Spendentransport für die Feuerwehr
Anfang 2024 erhielten wir die Nachricht, dass die fest eingebaute Pumpe des Feuerwehrfahrzeugs, welches wir 2016 nach Kayunga gebracht hatten, nicht mehr repariert werden kann, verbunden mit der Bitte um Unterstützung.
Der Erhalt der Feuerwehr in Kayunga ist uns immer ein besonderes Anliegen, nicht nur, weil in dieses Projekt sehr viel Engagement geflossen ist, sondern vor Allem weil sie in Kayunga bereits einige Menschenleben gerettet und die Auswirkungen von Bränden erheblich eingedämmt hat.
Da der Pumpentyp nicht mehr hergestellt wurde, war ein Austausch gegen eine neue Pumpe gleicher Bauart nicht möglich. Bei der Feuerwehr der Stadt Witzenhausen fand sich jedoch eine gebrauchte Tragkraftspritz, die nicht mehr benutzt wurde. Die Stadt hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, diese Pump zu spenden.
Eine Arbeitsgruppe „Spendentransport“ begann im Frühjahr 2024 die Planungen für einen Spendentransport nach Kayunga, der außer der Pumpe noch andere Gegenstände für die Feuerwehr enthalten sollte, darunter diverse Schläuche, Schlauchkupplungen, Strahlrohre und ein Sprungtuch. Zusätzlich zu den Feuerwehr-Ausrüstungsgegenständen sollten auch ein paar Gegenstände für unseren Partnerverein KCDA, Kayunga Community Development Association, mitgeschickt werden, die humanitären Zwecken dienen, unter anderem ein Wasserfilter, eine Nähmaschine und zwei Fahrräder.
Im Oktober 2024 wurde ein Antrag auf Transportkostenzuschuss bei Engagement Global gestellt. Dieser Antrag wurde Mitte November bewilligt und uns eine Spedition in Hamburg genannt, mit der wir die Details des Transports klären konnten.
Parallel dazu haben wir das Kayunga Town Council (KTC), kontaktiert und gebeten, sich um eine Zollbefreiung für die Sendung zu bemühen. Das war für die Spenden für die Feuerwehr möglich, nicht aber für die Spenden für KCDA. Darauf beschloss das Uganda-Team, die Zollgebühren für diese Waren zu übernehmen.
Es wurden zwei Kisten gebaut und gepackt. Aufgrund von Einfuhrbeschränkungen, die uns vorher nicht bekannt waren, mussten einige Spenden wie z.B. gebrauchte Computer und Monitore leider in Witzenhausen bleiben.
Die Kisten wurden Ende November in Witzenhausen abgeholt und nach Hamburg gebracht, wo sie Mitte Dezember auf ein Schiff geladen wurden. Als geschätztes Ankunftsdatum wurde der 15.2.2025 genannt.
Zu unserem Erstaunen wurden die Kisten jedoch mehrfach umgeladen und standen zwischenzeitlich einige Tage im Hafen von Colombo (Sri Lanka) und Coega (Südafrika!), bevor sie am 14. März 2025 in Mombasa (Kenia) abgeladen wurden.
Von der Reederei, die die Abwicklung im Hafen von Mombasa übernahm, bekam KTC unerwartet eine Rechnung über rund 1.000 US-Dollar. Da diese Kosten im Budget von KTC nicht eingeplant waren und wir unnötige Wartezeiten mit zusätzlichen Lagerkosten vermeiden wollten, entschloss sich der Vorstand vom Uganda-Team, die Rechnung zu begleichen. Die Diskussionen darüber und einige Probleme mit den nötigen Dokumenten, auch hervorgerufen durch unsere Unkenntnis mit solchen Abläufen, führten letztendlich dazu, dass es fast zwei Monate dauerte, bis die Kisten in Mombasa auf einen LKW Richtung Kampala verladen werden konnten.
Dort wurde die von der Polizei zugesagte Übernahme der Zollkosten für die Pumpe und die Feuerwehrausrüstung nicht anerkannt. Der Grund liegt in der Organisation der Feuerwehren in Uganda. Sie sind der Polizei unterstellt, und so hatte die Zollbehörde auch die Zollbefreiung zugesagt. Das Feuerwehrfahrzeug von Kayunga war aber organisatorisch der Stadtverwaltung von Kayunga unterstellt. Daher war der Adressat der Spenden auch die Stadtverwaltung von Kayunga (KTC). Für die galt die Zollbefreiung aber nicht. KTC hat dann mit der Polizei und der Zollbehörde einen Ausweg gefunden. Das Feuerwehrfahrzeug wurde offiziell von der Stadtverwaltung auf die Polizei überschrieben und der Empfänger der Spendensendung wurde von KTC auf Polizei geändert. Damit konnte die Zollbefreiung greifen, und die Kisten konnten Mitte Juli 2025 endlich übergeben werden. Alle Spenden sind wohlbehalten und ohne Beschädigungen angekommen.
In einer offiziellen Zeremonie wurden die Spenden an die Feuerwehr und an KCDA übergeben und sofort ausprobiert. Die Tragkraftsprize erwies sich dabei als sehr leistungsfähig, wie die anhängenden Fotos und die begeisterten Gesichter der Empfänger zeigen.
Bei diesem Transport ist einiges nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Verzögerung auf dem Seeweg von Hamburg nach Mombasa über Sri Lanka und Südafrika um mehr als einen Monat war dabei noch das geringste Problem. Die Probleme mit der Abwicklung im Hafen von Mombasa und die dabei aufgetretenen Kosten haben uns allerdings sehr unvorbereitet getroffen.
Wir haben anschließend mit Engagement Global darüber gesprochen, und EG hat zusammen mit der Spedition den Vorgang noch einmal rekapituliert. Bei der Angebotserstellung durch die Spedition ist ein Fehler passiert. Die Spedition hat uns deshalb die Erstattung der Kosten zugesagt.
Es konnte also für alles eine Lösung gefunden werden. und wir können auch weiterhin beruhigt Spendentransporte planen.














November 2025